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Patienten

Anästhesieverfahren

Im Folgenden orientieren wir Sie kurz über einige mögliche Narkoseformen. Über die für Ihren Eingriff prinzipiell geeignete Narkoseart informiert Sie Ihr Operateur, denn nicht für alle Operationen sind alle Narkoseformen geeignet.

Generell wird das Anästhesieverfahren vom Anästhesisten zusammen mit dem operierenden Chirurgen auf den Patienten und dessen Gesundheitszustand sowie geplanten operativen Eingriff individuell abgestimmt, so dass Sie als Patient optimal versorgt werden können.

Am Operationstag werden wir Sie persönlich nochmals ausführlich über die geplante Narkoseart, den Ablauf und die speziellen Risiken aufklären.

Selbstverständlich können Sie sich vorgängig jederzeit mit Ihren Fragen zur Narkose an uns wenden, entweder telefonisch unter +41 (0)44 748 24 25 oder über das Kontaktformular.

Vollnarkose (Allgemeinanästhesie)

Die Vollnarkose ist die von uns im ambulanten Bereich am häufigsten eingesetzte Narkoseform. Durch die modernen, kurzwirksamen Medikamente fühlen Sie sich schon kurz nach dem Erwachen wieder wohl. In der Vergangenheit aufgetretene Nebenwirkungen einer Vollnarkose wie langdauernde Müdigkeit, Gedächtnisschwierigkeiten oder Übelkeit kommen heute praktisch nicht mehr vor.

Wir führen Vollnarkosen ohne Narkosegase durch, das heisst die Anästhesiemedikamente werden rein intravenös, also durch eine Infusion in eine Vene gegeben. Diese Narkoseform ist besonders gut verträglich und sehr sicher.

Bereits kurz nach dem Erwachen dürfen Sie wieder Trinken und Essen. Falls von Seiten des Eingriffs nichts dagegen spricht und Sie sich wohl fühlen, dürfen Sie bereits ab etwa einer Stunde nach Ende der Operation mit einer Begleitperson nach Hause gehen.

Sedation

Es handelt sich um einen leichten Dämmerschlaf, bei dem Sie jedoch immer wieder auch wach werden können. Eine Sedation wird meist begleitend zu einer durch den Operateur gesetzten Lokalanästhesie eingesetzt. Eine Sedation wirkt beruhigend und auch zusätzlich schmerzstillend.

Beruhigungsmittel und Schmerzmittel werden über eine Venenleitung verabreicht. Während der ganzen Zeit wird Sauerstoff über die Nase verabreicht und sie werden überwacht wie bei einer Vollnarkose (Pulsfrequenz, Blutdruck, EKG und Atmung)

Regionalanästhesie

Bei einer Regionalanästhesie wird ein Körperteil (meist Arm oder Bein) unempfindlich gemacht, indem die Leitfähigkeit der versorgenden Nerven durch Lokalanästhetika zeitweise unterbrochen wird, so dass keine Schmerzen wahrgenommen werden.

Intravenöser Block

Die durch uns am häufigsten angewendete Technik ist der sogenannte Intravenöse Block (IV-Block). Dabei wird durch eine Druckmanschette ähnlich einer Blutdruckmanschette der Blutfluss in ein Körperteil an Oberarm oder Unterschenkel unterbrochen. Dann wird in eine Vene das Lokalanästhetikum gespritzt, welches sich im Körperteil verteilt und es so unempfindlich macht. Diese Technik wir meist bei kürzer dauernden Operationen eingesetzt, welche in der Regel unter einer Stunde dauern, ist aber prinzipiell für Operationen bis zu zwei Stunden Dauer geeignet.

Unangenehm kann manchmal der Druck der Manschette sein. Durch den Einsatz einer zweiten Druckmanschette im schon betäubten Gebiet, die im Verlaufe des Eingriffs gewechselt wird, kann dies in der Regel jedoch gut erträglich gemacht werden. Oft wird der IV-Block auch mit einer leichten Sedation kombiniert.

Plexusanästhesie

Die Plexusanästhesie ist eine etwas aufwendigere Regionalanästhesie eines Armes. Dabei werden die versorgenden Nerven direkt mit Lokalanästhetika betäubt, unter Ultraschallkontrolle oder mit Einsatz eines sogenannten Nervenstimulators. Der Vorteil der Plexusanästhesie liegt in der längeren Betäubungszeit, so dass länger dauernde Operationen in Teilnarkose ausgeführt werden können.

Über das genaue Vorgehen wird sie Ihr Narkosearzt informieren.

Spinalanästhesie

Bei der Spinalanästhesie wird durch einen Stich in den unteren Rücken ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum) in den mit Nervenflüssigkeit gefüllten Raum der Lendenwirbelsäule (Liquorraum) eingespritzt und so die gesamte untere Körperhälfte betäubt, aber auch gelähmt.

Der Hauptnachteil einer Spinalanästhesie gegenüber einer Vollnarkose besteht darin, dass sie als Patient erheblich länger in der Praxis bleiben müssen (bis die Lähmung der Beine vollständig rückgebildet ist), was bis zu 6 Stunden dauern kann. Wir bevorzugen deshalb die weitaus angenehmere Vollnarkose, die genau so sicher ist, nach der sie aber viel früher wieder nach Hause gehen können.